Mars (Juni 2003)
Mars am 30.06.2003. Obere Reihe: 02:16 UT, ZM = 180.1°, f = 4200
mm, RG 610; 02:27 UT, ZM = 182.8°, f = 4200 mm, BG 25; 02:51 UT, ZM
= 188.6°, f = 5100 mm, RG 610. Die südliche Polkappe wird teilweise
von einer dunklen Struktur verdeckt. Südlich und südwestlich
des Mare Cimmerium sind helle Flecken erkennbar. Deutlich zeigt sich Morgennebel
sowie ein sehr helles Gebiet im westlichen Teil der südlichen Polkappe.
Ein kleiner Teil der nördlichen Polkappe bzw. Nebel, der sie bedeckt,
ist andeutungsweise erkennbar. Mare Cimmerium und das die südliche
Polkappe umgebende dunkle Band treten auch auf dem Blaufilter-Bild hervor,
was möglicherweise auf leichtes Violet Clearing zurückzuführen
ist. Mittlere Reihe: Aus dem um 02:16 UT aufgenommenen Bild mit MapMaker_Phase
erhaltene Karte in Zylinderprojektion. Die dunkle Struktur, die die südliche
Polkappe bedeckt, erstreckt sich ungefähr von 130° bis 190°
in areographischer Länge und von -70° bis -80° areographischer
Breite. Untere Reihe: Dieselben Bilder um 50% nachvergrößert,
mit für 02:16 UT simuliertem Bild (MarsView).
Mars am 25.06.2003, f = 4200 mm. Obere Reihe: 02:31 UT, ZM = 230.7°, BG 25; 02:40 UT, ZM = 232.9°, RGB-Rotkanal; 02:48 UT, ZM = 234.9°, RG 610; mit für 02:48 UT simuliertem Bild (MarsView). Das dunkle Band um die südliche Polkappe ist weiterhin erkennbar, der östliche Teil der Polkappe ist deutlich dunkler als der westliche. Ausgeprägter Morgennebel zeigt sich am Westrand des Scheibchens sowohl im Blaufilter- als auch im Rotfilter-Bild; auch nordwestlich von Syrtis Maior ist ein ausgedehntes Wolkengebiet zu erkennen. Auf dem Blaufilter-Bild sind Albedoformationen nur andeutungsweise zu erkennen, Syrtis Maior überhaupt nicht, daher ist allenfalls ein sehr schwaches Violet Clearing zu verzeichnen. Mittlere Reihe: Aus den Bildern mit MapMaker_Phase erhaltene Karten in Zylinderprojektion. Die Wolkenregionen sind hier deutlich einfacher zu lokalisieren; mit etwas Phantasie sind einige der bereits am 23.06.2003 beobachteten kleinen hellen Strukturen nördlich der Regionen Syrtis Minor und Mare Cimmerium an ähnlichen Positionen wiederzufinden. Untere Reihe: Das Blau- und das Rotfilter-Bild um 50% nachvergrößert.
Mars am 23.06.2003, f = 4200 mm. 02:42 UT, ZM = 252.4°, BG 25, unterschiedlich
nachbearbeitet; 02:51 UT, ZM = 254.6°, RG 610; jeweils mit simuliertem
Bild (MarsView).
Man erkennt das dunkle Band um die südliche Polkappe sowie Morgennebel
am westlichen Rand des Scheibchens. Auf dem Blaufilter-Bild sind mehrere
Oberflächenstrukturen erkennbar, insbesondere Syrtis Maior, Syrtis
Minor, Mare Tyrrhenum. Dies ist wahrscheinlich auf den Effekt des "Violet
Clearing" zurückzuführen. Im Rotfilter-Bild ist in der Region
Hellas ein sehr heller Fleck zu erkennen.
Mars am 21.06.2003, f = 4200 mm. Obere Zeile: 02:32 UT, ZM = 269.0°,
RG 610; 02:58 UT, ZM = 275.3°, BG 25. Zweite Zeile: Das Rotfilter-Bild
um 50% nachvergrößert, mit simuliertem Bild (MarsView)
für 02:32 UT. Die westliche Hälfte von Syrtis Maior ist von Wolken
bedeckt, weitere Wolken sind in der Region Isidis Planitia zu erkennen.
Auch das Blaufilter-Bild zeigt Oberflächendetails, insbesondere Syrtis
Maior. Möglicherweise handelt es sich hierbei um den Effekt des "Violet
Clearing". Die dritte und vierte Zeile zeigen mit MapMaker_Phase
erzeugte, auf den beiden Bildern basierende Karten des Planeten in Zylinderprojektion.
Die Skalierung beträgt 1.5° Länge/Breite pro Pixel. An folgenden
Orten befinden sich helle weiße Flecken, wahrscheinlich Wolken: l
= 307°, b = -2° (Syrtis Maior); l
= 278°, b = +12° (Isidis Planitia).
Mars am 16.06.2003. Obere Reihe: 02:31 UT, ZM = 316.7°; untere Reihe:
02:39 UT, ZM = 318.7°; f = 4200 mm, Rotfilter RG 610. Es ist jeweils
das Bild in Originalgröße und die um 50% nachvergrößerte
Version wiedergegeben. Aufgrund der geringen Höhe über dem Horizont
verhinderte die differentielle Refraktion eine hinreichend scharfe Farbaufnahme
ohne Filter. Rechts zum Vergleich das mit MarsView
für 02:31 UT simulierte Bild. Die südliche Polkappe ist immer
noch von einem dunklen Band umgeben, das allerdings bei einer areographischen
Länge von ca. 320° zu enden scheint. Zwischen Sinus Meridiani
und Sabaeus Sinus, an der Position des 400 km großen Kraters Schiaparelli,
ist wieder ein heller Fleck zu erkennen. Dieses Wolkengebiet ist größer
als das am 12.06.2003 beobachtete und reicht weiter nach Norden. Etwa acht
weitere helle Flecken sind in der Region Aeria nord-westlich von Iapygia
und Syrtis Maior sichtbar, bei denen es sich aller Wahrscheinlichkeit nach
ebenfalls um Wolkengebiete handelt (da sie auf beiden Bildern an identischen
Positionen auftreten, sind diese Flecken sicherlich keine durch den CCD-Chip
entstandenen Artefakte). Nicht klar zu identifizieren ist die normalerweise
sehr helle, südlich von Syrtis Maior gelegene Region Hellas. Unten
ist dieselbe Aufnahme als Karte in Zylinderprojektion wiedergegeben (erzeugt
mit der Software MapMaker_Phase).
Mars am 12 .06.2003. Obere Reihe, von links: 02:06 UT, ZM = 348.7°,
f = 5070 mm, RGB-Bild; 02:31 UT, ZM = 354.7°, f = 4200 mm, Rotfilter
RG 610. Der Planet stand nur ca. 20° über dem Horizont, aufgrunddessen
verschmierte der Effekt der differentiellen Refraktion die südliche
Polkappe als "Regenbogen" über einen weiten Bereich des Marsscheibchens.
Auf dem Rotfilter-Bild ist die südliche Polkappe mit dem sie umgebenden
dunklen Band deutlich erkennbar, weiterhin (von links) die dunklen Formationen
Margaritifer Sinus, die von der hellen Region Chryse benachbart ist, Sinus
Meridiani und Sinus Sabaeus. Die kleinen hellen Flecken sind aller Wahrscheinlichkeit
nach Wolken; der helle Fleck zwischen Sinus Meridiani und Sabaeus Sinus
befindet sich genau an der Position des Kraters Schiaparelli, so daß
es sich hierbei vermutlich um Bodennebel in der Senke dieses ca. 400 km
großen Kraters handelt. Weiterhin ist Morgennebel als Aufhellung
des linken (westlichen) Randes des Marsscheibchens zu erkennen. Mittleres
Bild: Zylinderprojektion, erzeugt mit MapMaker_Phase.
Unteres Bild: Die Rotfilter-Aufnahme um 50% nachvergrößert,
daneben der entsprechende mit MarsView
simulierte Anblick (Süden oben).
Mars am 10.06.2003, f = 4200 mm. Von links: 02:16 UT, ZM = 11.1°,
RGB-Bild; 02:28 UT, ZM = 14.0°, RG 610; 02:36 UT, ZM = 16.0°, BG
25; 02:48 UT, ZM = 18.9°, RG 610; Simulation des Marsscheibchens um
02:28 UT mit MarsView.
Unteres Bild: Aufnahme von 02:28 UT um 50% und 100% und diejenige von 02:36
UT um 50% nachvergrößert (Süden oben). Der Planet stand
nur ca. 20° über dem Horizont, daher war die Luftunruhe recht
stark. Bei den drei dunklen Flecken handelt es sich um die Formationen
Sinus Meridiani, Margaritifer Sinus und Aurorae Sinus. Um die südliche
Polkappe erkennt man ein dunkles Band. Im Blaufilter-Bild ist möglicherweise
"Morgendunst" als leichte Aufhellung am Scheibchenrand zu erkennen. Mittleres
Bild: Zylinderprojektion, erzeugt mit MapMaker_Phase.
Unteres Bild: Die Rotfilter-Aufnahme um 50% nachvergrößert,
daneben der entsprechende mit MarsView
simulierte Anblick (Süden oben).
Mars am 02.06.2003, f = 5070 mm. Von links: 02:26 UT, ZM = 89.5°,
RGB-Bild und R-Farbauszug; 02:32 UT, ZM = 91.0°, RGB-Bild und R-Farbauszug;
02:54 UT, ZM = 96.3°, Rotfilter RG 610. Der scheinbare Durchmesser
des Planetenscheibchens beträgt nur 12.5 Bogensekunden, die Höhe
über dem Horizont lediglich knapp 20°. Deutlich ist die südliche
Polkappe erkennbar. In der Nähe des Zentralmeridians befindet sich
die helle Vulkanregion Tharsis sowie die dunklen Gebiete Solis Lacus und
Tithonius Lacus.